BM für Arbeit und Wirtschaft - Aufnahmen in den Verwaltungsdienst und in verlängerte Lehren

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Aufnahmen in Wien und Niederösterreich 2022
(vgl. dazu: Ablaufmodell zur Unterstützung des BMAW bei den erfolgten Aufnahmen)

2022 wurden zwischen Mitte April und Anfang August 10 Bewerber:innen mit Behinderung aufgenommen: 4 Aufnahmen erfolgten in den allgemeinen Verwaltungsdienst (3 in den Fachdienst sowie 1 in den gehobenen Dienst) sowie 6 Aufnahmen in verlängerte Lehren (Ausbildung zur Verwaltungsassistentin bzw. zum Verwaltungsassistenten).

Die 4 Aufnahmen in den Verwaltungsdienst erfolgten im Rahmen von Planstellen für begünstigt behinderte Personen mit einem GdB von mindestens 60%. Die 6 verlängerten Lehren betrafen sowohl Aufnahmen in Wien als auch in Niederösterreich.

Diese mehrfachen Aufnahmen in Ausbildung und Beschäftigung waren Ergebnis einer Beschäftigungs- bzw.- Inklusionsoffensive, die das damalige BM für Arbeit bereits 2021 als Schwerpunkt für 2022 definierte und die von bundessache.at vom Start bis zum Ziel begleitet und unterstützt werden konnte.

Wie aber konnten Aufnahmen in diesem Ausmaß erfolgen?

 

Vorbereitungen:

Im Oktober 2021 erfolgte ein erstes Gespräch zwischen BM für Arbeit (Personalabteilung I/1, Referent Ministerbüro) und bundessache.at, bei dem es um mögliche Zielgruppen von Bewerber:innen mit Behinderung ebenso ging wie um die Frage, mit welchen Angeboten das BM für Arbeit diese Zielgruppen bei der Suche nach Ausbildung und Beschäftigung unterstützen – und gleichzeitig neue Mitarbeiter:innen für den Verwaltungsdienst finden und aufnehmen kann. Als Ergebnis dieses Austausches traf das BM für Arbeit die Entscheidung für Aufnahmen in den Assistenzdienst (v3) ebenso wie für Aufnahmen in verlängerte Lehren. Dies ist deshalb so bemerkenswert, da gerade verlängerte Lehren auch im Bundesdienst nur sehr selten angeboten werden. Gerade hier wollte das BM für Arbeit ein Zeichen setzen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Diese erfolgreiche Inklusionsoffensive war möglich, weil im Vorfeld bereits sowohl seitens der Ressortleitung die volle Unterstützung für das Inklusionsprojekt gegeben war und weil andererseits auch ressortintern Führungskräfte und Mitarbeiter:innen mit dieser Thematik befasst und in die Vorbereitungen entsprechend eingebunden wurden (ressortweit haben im BM für Arbeit Sensibilisierungsmaßnahmen stattgefunden; die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung sowie Lehrlingen mit verlängerter Lehrzeit wurde intern von der Personalabteilung proaktiv beworben und Interessentensuchen für Ausbildungsplätze wurden durchgeführt; Lehrlingsausbildner:innen und Führungskräfte wurden geschult und mit umfassenden Informationen beteilt).

In einem weiteren Schritt wurden Detailfragen bearbeitet, die Berufsausbildungsassistenz in die Vorbereitungen der Lehrausbildung eingebunden und die Ausschreibungen der beiden Angebote (Lehrstellen und reguläre Arbeitsplätze) abgestimmt. Mitte Jänner 2022 konnten die Arbeitsassistenzen über die Ausschreibung der 4 Assistenzarbeitsplätze informiert werden, - im Februar folgte die Ausschreibung zum Angebot der verlängerten Lehre.

25 BewerberInnen für die verlängerte Lehre wurden Vorstellungsgesprächen eingeladen. Es wurden ergänzend dazu auch Schnuppertage in den ausgewählten Abteilungen durchgeführt, um ein möglichst gutes Matching zwischen Bewerber:innen und Ausbildungsabteilung zu gewährleisten.

25 Bewerber:innen für die regulären Arbeitsplätze (Assistenzstellen) wurden ebenfalls zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Alle 4 im Rahmen dieser Initiative aufgenommenen Personen konnten zwischenzeitlich in ein unbefristetes Dienstverhältnis übernommen werden. Eine Person konnte aufgrund der Vorbildung sogar vom Fachdienst in den gehobenen Dienst überstellt werden.

Essentiell für die bislang hervorragende Entwicklung der Lehrlinge mit verlängerter Lehre ist nach den Erfahrungen der Personalabteilung des Verwaltungsbereichs Arbeit im BMAW die laufende enge Abstimmung zwischen Ausbildner:innen, Berufsausbildungsassistenz, Schule, der Lehrlingsbeauftragten in der Personalabteilung und den Eltern.

Durch die flächendeckende Sensibilisierung von Mitarbeiter:innen und die intensive Begleitung der Führungskräfte konnten allfällige bestehende Ängste und Befürchtungen im Vorfeld schnell abgebaut und dieses Inklusionsprojekt in kurzer Zeit erfolgreich umgesetzt werden. Die Mitarbeit der Bediensteten mit Behinderung wird von allen beteiligten Personen als Mehrwert und Bereicherung empfunden.

 

Bewerbungsprozess:

Die Bewerbungen um eine Lehrstelle oder um die Mitarbeit im Assistenzdienst erfolgten von Klient:innen unterschiedlicher Fachdienste und mit ebenso unterschiedlichen Behinderungsformen (Sinnesbehinderung, körperliche Behinderung/chronische Erkrankung, psychische Beeinträchtigung, Sonderpädagogischer Förderbedarf etc.). Diese Vielfalt schlug sich dementsprechend auch bei den erfolgten Aufnahmen nieder. Wichtig für die Begleitung des Bewerbungsprozesses war in dieser Phase der laufende Kontakt von bundessache.at mit Personalabteilung, Fachdiensten und Berufsausbildungsassistenz (hinsichtlich Lehre), um offene Fragen zu bearbeiten und Aufnahmeprozesse zu unterstützen. Entscheidend war aber sicher die Offenheit des Ressorts, Menschen mit ganz unterschiedlichen Ausgangslagen, Lebensgeschichten und Behinderungen als Bewerber:innen und vor allem als mögliche künftige Mitarbeiter:innen wahrzunehmen.
Nicht zuletzt ist auch darauf hinzuweisen, dass auch das Aufnahmeverfahren sehr auf die individuellen Ausgangslagen der Bewerber:innen abgestimmt war und daher nicht auf allgemeine Eignungstests setzte, sondern auf ausführliche Aufnahmegespräche und Praxistage.

 

Aufnahmen:

Mit den erfolgten Aufnahmen in den Assistenzdienst (19.04. und 02.05.) konnten gleich vier Bewerber:innen langfristig angelegte berufliche Perspektiven erschlossen werden. Seitens des Ressorts wurde darauf geachtet, dass die neuen Mitarbeiter:innen entsprechend ihren Stärken eingesetzt werden und andererseits auch Möglichkeiten der Qualifizierung und Weiterentwicklung nützen können.

Mit den Aufnahmen in verlängerte Lehren wiederum (01.08.) setzte das BMAW auch ein ressortübergreifendes Signal, dass diese Ausbildungen auch im Bundesdienst angeboten und umgesetzt werden können. Die aufgenommenen Bewerber:innen wurden gemeinsam mit den anderen Lehrlingen des Ressorts im Rahmen eines Festaktes (Meet & Greet) am 06.10.2022 von der Ressortleitung begrüßt und willkommen geheißen:

Festakt Meet&Greet im BMAW 06.10.2022: Begrüßung der Lehrlinge durch Hr. BM Kocher ©BMAWFestakt Meet&Greet im BMAW: Begrüßung der Lehrlinge durch Hr. Bundesminister Kocher (© BMAW)

 

Festakt Meet&Greet im BMAW: Gruppenfoto der Lehrlinge mit Hr. BM Kocher und Fr. GS Landrichtinger ©BMAWFestakt Meet&Greet im BMAW: Gruppenfoto der Lehrlinge mit Hr. Bundesminister Kocher und Fr. Generalsekretärin Landrichtinger (© BMAW)

 

Fazit:

Im Jahr 2022 konnten im Rahmen der Arbeit der Koordinationsstelle bundessache.at in Wien erfreulicherweise mehr Aufnahmen verzeichnet werden als in den letzten Jahren. Dazu trugen Aufnahmen bei ganz unterschiedlichen Dienststellen bei. Die erfolgten Aufnahmen beim BMAW zeichnen sich aber aus durch eine sehr gewissenhafte Vorbereitung im Vorfeld der Aufnahmen, durch eine spürbare und große Offenheit für Bewerber:innen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen und eine sehr intensive Zusammenarbeit mit Fachdiensten, Berufsausbildungsassistenz und bundessache.at.

Nicht zuletzt: Die erfolgten Aufnahmen beim BMAW verstehen sich nicht als einmalige und abgeschlossene Offensive des Ressorts: auch bei nachfolgenden Bewerbungen besteht weiterhin eine große Offenheit für die Aufnahme und Beschäftigung im Verwaltungsdienst.

 

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HP Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft: https://www.bmaw.gv.at/

P.S.: Die Bilder des Festaktes vom 06.10.2022 (Meet & Greet) wurden uns freundlicherweise vom BMAW zur Verfügung gestellt.

(Stand der Informationen: 19.12.2022)

 

 

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