TU Wien - Telefondienst des Service-Centers

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Aufnahme Wien 2020: 

Mitte Jänner 2020 erfolgte die Kontaktnahme seitens Bundessache mit der TU Wien in Zusammenhang mit der Ausschreibung einer Stelle im Telefondienst des Service-Centers der Universität, wobei es sich hier um eine allgemeine Ausschreibung handelte.

Die Fachabteilung war von Beginn an offen für Bewerber*innen mit unterschiedlichen Behinderungen. Letztlich konnte nicht einmal zwei Monate später eine Bewerberin mit Sehbehinderung aufgenommen werden.

Arbeitsplatzbeschreibung: bei dieser Stelle geht es vorwiegend um Entgegennahme und Vermittlung von Telefonaten und fallweise auch um Unterstützung im Help Desk des Service Centers (1st Level Support). Die Tätigkeit erfordert u.a. gute Deutsch- und Englischkenntnisse, technisches Grundverständnis, (Kunden)Freundlichkeit und Belastbarkeit zu Spitzenzeiten. Der Arbeitsplatz ist zum Teil barrierefrei, es gibt bereits Erfahrung mit Mobilitätsbehinderung und eine Offenheit hinsichtlich Sehbehinderungen, allerdings in diesem Bereich noch keine Erfahrungen.

Information zur aufgenommenen Bewerberin: abgeschlossene Pflichtschule und Weiterbildungen im Bundes-Bildungsinstitut – Schwerpunkt Sehen (kein Lehrabschluss), Behinderungsform: hochgradige Sehbehinderung, dadurch verwendet die Klientin an einem Büro-Arbeitsplatz einen Schwenkarm, um den Bildschirm näher ans Gesicht ziehen zu können.

Bewerbungsprozess: seitens Bundessache wurden die Fachdienste (Arbeitsassistenzen und Projekte, die Menschen mit Behinderung bei der Arbeitssuche unterstützen) wieder im Rahmen einer Aussendung über das Stellenangebot informiert. Über Bundessache bewarben sich 4 Klientinnen und Klienten unterschiedlicher Fachdienste aus Niederösterreich und Wien (und mit unterschiedlichen Behinderungsformen). Letztlich fiel die Entscheidung auf die Bewerberin mit Sehbehinderung.

Unterstützende Maßnahmen: einerseits konnte die Suche nach Bewerber*innen seitens Bundessache wieder mit Einholung und Weiterleitung von Detailinformationen zum Stellenprofil (an die Fachdienste) unterstützt werden, - für die erfolgte Aufnahmeentscheidung aber war ganz wesentlich, dass der betreuende Fachdienst die Abteilung hinsichtlich der Adaptierung des Arbeitsplatzes unterstützte (u.a. Ausstattung mit einem Schwenkarm). Zudem war beim Aufnahmeverfahren auch die Behindertenvertrauensperson der Universität von Beginn an eingebunden.

Was hat die Aufnahme begünstigt? Gab es Hindernisse?: Die Aufnahme wurde wesentlich begünstigt durch die Offenheit der betreffenden Abteilung für Bewerber*innen mit Behinderung, durch die Beiziehung der Behindertenvertrauensperson sowie durch das Engagement des betreuenden Fachdienstes für eine zügige Arbeitsplatzadaptierung. Dadurch konnte die Aufnahme in sehr kurzer Zeit erfolgen (etwa einen Monat nach Ende der Bewerbungsfrist).

Was sich letztlich ebenso bewährt hat, war die Offenheit der betreffenden Abteilung auch hinsichtlich Unsicherheiten und Fragen zu bestimmten Behinderungsformen: Damit konnten die Fachdienste neben ihrer Suche nach geeigneten Bewerber*innen auch diese Fragen berücksichtigen.

Die TU Wien hat außerdem einen Beirat Recruiting+ eingerichtet, um der Dimension Behinderung den nötigen Raum zu geben, sprich Menschen mit Behinderung den Schritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, in dem der Beirat den Kolleg*innen bzw. Abteilungen beratend zur Seite steht und bei Ausschreibung von Stellen und im Bewerbungsmanagement unterstützt und sensibilisiert.

Somit konnte mit dieser Aufnahme eine weitere Beschäftigung einer Bewerberin mit Sinnesbehinderung bei einer ausgegliederten Organisation des Bundes erreicht werden.

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